Austausch | Ausländische Studierende der Juristischen Fakultät der Tongji-Universität besuchten SHAC

Am Vormittag des 16. April 2025 besuchte eine Gruppe von Studierenden der Juristischen Fakultät der Tongji-Universität unter Leitung von Sven Klose, dem deutschen Direktor des Sino-Deutschen Instituts für Internationales Wirtschaftsrecht, die Schiedskommission Shanghai (Shanghai Arbitration Commission, SHAC). Die Gruppe bestand aus ausländischen Studierenden, Master- und Bachelorstudierenden sowie deutschen Studierenden des Doppelmasterprogramms. Die Gruppe wurde herzlich von Frau Zhu Ruohan, stellvertretende Leiterin der Abteilung für Finanzen und Entwicklungsplanung, und Frau Zhao Yufei, der Entwicklungsbeauftragten, empfangen.

Die Veranstaltung bestand aus zwei Teilen. Zunächst besichtigte die Gruppe die modernen und gut ausgestatetten Schiedsgerichtssäle, Beratungsräume, Büros und weitere Einrichtungen der SHAC. Anschließend fand ein offenes und tiefgehendes Gespräch mit den Mitarbeitenden der SHAC statt.

Im Gespräch begrüßte Frau Zhu Ruohan die Gäste herzlich und stellte die Geschichte der SHAC vor. Hierzu auszugsweise:
Die SHAC, gegründet 1995, zählt zu den ersten Pilot-Schiedsinstitutionen in China. Bis heute hat sie über 70.000 Schiedsverfahren bearbeitet. Diese sind hauptsächlich im Bereich von Vertragsstreitigkeiten angesiedelt. SHAC verfügt über etwa 2.000 Schiedsrichter aus mehr als 100 Ländern und Regionen, darunter alle ASEAN- und RCEP-Staaten sowie 77 Länder entlang der „Belt and Road“-Initiative. Aktuell sind die Kernbereiche der SHAC in fünf Fachabteilungen gegliedert: Finanzschiedsverfahren, geistiges Eigentum, Bau- und Immobilienwesen, internationale Schifffahrt sowie internationale zivil- und handelsrechtliche Fälle. In den letzten Jahren ist die Fallanzahl und die insgesamt verhandelte Streitsumme deutlich angestiegen.

Sven Klose dankte im Namen der Gruppe der SHAC sowie Frau Zhu Ruohan und Frau Zhao Yufei für den herzlichen Empfang. Er betonte die lange Tradition des internationalen Austauschs der Tongji-Universität, insbesondere mit Deutschland, der gerade auch bei internationalen Streitigkeiten von Bedeutung ist.

Im aktuellen Semester wurde im Rahmen des Kurses „Chinesisches Justizsystem und Prozessrecht“ (ein Kurs der auch im Rahmen des Doppelmasters angeboten wird) ein Besuch bei der SHAC organisiert, um den Aufbau einer rechtsstaatlichen Ordnung im internationalen Kontext zu vertiefen und die Ausbildungsqualität ausländischer Studierender zu verbessern.

Während des Austauschs stellten die Studierenden zahlreiche Fragen, unter anderem zur Anzahl der von der SHAC bearbeiteten Fälle in den letzten Jahren, zu den Hauptarbeitssprachen, zum Verhältnis und den Trends zwischen Fällen nach den SHAC-Schiedsregeln und denen nach den UNCITRAL-Schiedsregeln, zu den Qualifikationsanforderungen für Schiedsrichter sowie zur Flexibilität der SHAC-Regeln bei internationalen Handelsschiedsverfahren. Frau Zhu beantwortete alle Fragen ausführlich.

Fotos: Pu Duoyi

Layout: Yang Ao