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Akademisches | Prof. Dr. Astrid Stadler von der Universität Konstanz hielt Gastvortrag an der Tongji-Universität

发布日期:2025-08-12    作者:     来源:     点击:

Am 20. November 2024 fand in Raum 2013 des Zhonghe-Gebäudes ein akademisches Symposium zum Thema „Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Privatrecht“ statt, organisiert von der Juristischen Fakultät der Tongji-Universität. Im Fokus der Veranstaltung standen die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Verbraucherschutzrecht sowie die daraus resultierenden Herausforderungen für das Privatrecht.Vortragendewar Prof. Astrid Stadler, Professorin an der Universität Konstanz. Gemeinsam mit FachkollegInnen und NachwuchswissenschaftlerInnen der Tongji-Universität sowie der Hochschule für geistiges Eigentum der East China University of Political Science and Lawentstandein intensiver fachlicher Dialog. Moderiert wurde die VeranstaltungvonProf. Gao Xujun,Juristischen Fakultät der Tongji-Universität.

Zu Beginn der Veranstaltung hielt Prof. Astrid einen Hauptvortrag mit dem Titel „Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Privatrecht“. Sie zeichnete die globalen Entwicklungen der vergangenen Jahre im Bereich der Klimaklagen nach und analysierte deren rechtliche Implikationen, insbesondere für das bestehende Verbraucherschutzrecht. Seit 2020 sei die Zahl der Klimaklagen weltweit deutlich gestiegen – derzeit seien etwa 2.500 Verfahren anhängig, vor allem in den USA und Europa. Zahlreiche Klagenseienvon Nichtregierungsorganisationen oder Einzelpersoneneingelegt, mit dem Ziel, staatliche Klimaschutzmaßnahmen zu erzwingen oder Unternehmen für klimaschädliche Emissionen zivilrechtlich zur Verantwortung zu ziehen.Anhand prägnanter Beispiele – darunter die Klimaklage eines Schweizer Seniorinnenkollektivs gegen die Schweizer Regierung, die Klage eines peruanischen Bauern gegen den deutschen Energiekonzern RWE, sowie wegweisende Entscheidungen europäischer und deutscher Gerichte – illustrierte Prof. Astrid die zunehmende Bedeutung klimapolitischer Aspekte im Zivilrecht.

Im Kontext des Verbraucherschutzrechts erläuterte Prof. Astrid die Entwicklung der EU-Regularien des Verbraucherschutzesseit den 1980er-Jahren – von derHaustürgeschäfte-Richtlinie(1985) über dieVerbraucherrechte-Richtlinie(2011) bis hin zur jüngstenVerordnung über die umweltgerechte Produktgestaltung(2024).Obwohl zentrale Verbraucherrechte – wie das Widerrufsrecht ohne Angabe von Gründen – das Vertrauen derVerbrauchererheblich gestärkt hätten, trügen hohe Rücksendequoten auch zu erheblichem Ressourcenverbrauch und CO₂-Emissionen bei, was eine zunehmende Belastung für Umwelt und Klima darstelle.

Im anschließenden Diskussionsforum wurde die Frage aufgeworfen, wie das Privatrecht angemessen auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren kann.

Prof. Gao Xujun verwies auf die Regelungen zum grünen Konsum in der chinesischenDurchführungsverordnung zum Verbraucherschutzgesetzund diskutierte mit Prof. Astrid rechtliche Wege, den Schutz von Verbraucherinteressen mit ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.

Assistenzprofessorin Zhan Fujingstellte das in China praktizierte Modell der vorrangigen Produzentenverantwortung vor und beleuchtete die Übertragbarkeit europäischer Erfahrungen auf den chinesischen Rechtsrahmen.

Prof. Zhu Bing und Assistenzprofessor He Chi thematisierten den Einfluss von Fast Fashion, Öko-Labels und CO₂-Handel auf Konsumverhaltenund diskutierten mit Prof. Astrid die Möglichkeit, umweltbewusstes Verbraucherverhalten durch marktbasierte Anreize zu fördern.

In ihrem Schlusswort betonte Prof. Astrid, dass globaleFragestellungenglobale Antworten erforderten. Sie rief die rechtswissenschaftliche Gemeinschaft dazu auf, den Einfluss des Klimawandels auf das Privatrecht verstärkt zu erforschen und innovative, transnationale Lösungsansätze zur Bewältigung der ökologischen Krise zu entwickeln.

Prof. Gao Xujun dankte allen Teilnehmendeenfür ihre wertvollen und anregenden Diskussionsbeiträge. Erbrachteseine Hoffnung auf eine intensivere interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit in der Zukunftzum Ausdruck.